Samstag, 29. Oktober 2005

100 Jahre Baeckerei Kachel

Chronik 1905 - 2005

100 J. Bäckerei Kachel sind für mich die Herausforderung die Chronik zu veröffentlichen, damit diese auch anderen zugänglich ist.

Chronik:
1905 kaufte der aus Bettingen stammende Bäckermeister Johann Jakob Kachel und seine Ehefrau Elisabeth geb. Stapf aus Lindelbach das Anwesen Remlingen Nr. 83 von Herrn Georg Keller (Kellersbäck).
1907 wurde Friedrich Kachel geboren – er hat noch 4 Schwestern und 1 Bruder
1936 heiratet Friedrich seine Frieda geb. Göbel
1940 und 1941 verstarben die Eheleute Elisabeth und Jakob Kachel
1941 wurde Günther Kachel in Remlingen geboren, es folgte
1943 Christa und 1945 Waltraud, die 1952 verstarb
1949 wurde Friedrich geboren.

Die vorerst kleine Dorfbäckerei entwickelte sich in den Nachkriegs- Jahren nur langsam. Aus Erzählungen von Friedrich Kachel wissen wir, dass vor allem die Zeit nach dem 1. Weltkrieg sehr schwer war. Die Familie ernährte sich von den kargen Einnahmen der Bäckerei und nur durch die eigene Landwirtschaft war es möglich die 6 Kinder zu ernähren.

1947 bekam man die Auflage, eine neue Backstube zu bauen, da die alte den damaligen Vorschriften wegen Größe und Raumhöhe nicht mehr entsprach. Wie schwer dies in dieser Zeit war, kann sich nur der vorstellen, der weiss, welch schlechte Zeiten damals waren.
Frieda Kachel fuhr des öfteren mit dem Fahrrad zu den Behörden nach Marktheidenfeld und Würzburg, um endlich die Baugenehmigung zu erhalten. Es wurde ein Neubau für eine Bäckerei mit Wohnung errichtet, mit den Grundmassen von 14x10 m. Zur Bäckerei kam ein moderner, gemauerter Dampfbackofen mit Kohlenfeuerung..
1949 ab dieser Zeit wurden die 1. Auslieferungen nach Tiefenthal gemacht. Teils noch mit dem Pferdefuhrwerk oder auch mit dem Handwagen.
1953 wurde der 1. Pkw angeschafft.
1956 begann Günther Kachel seine Ausbildung als Konditor in Würzburg bei Konditor-Obermeister Schreiner.
1956 wurde Friedrich Kachel stellvertretender Obermeister der Bäckerinnung Marktheidenfeld
1961 – 1966 war Friedrich Kachel dann Obermeister der Bäckerinnung.
1959 – 1960 lernte dann Günther bei seinem Vater Friedrich auch noch das Bäckerhandwerk
1963 legte Günther seine Meisterprüfung in der Bäckerfachschule in Lochham bei München ab.
1969 übernahm dann Günther Kachel die Bäckerei von seinem Vater.
1973 stirbt Frieda Kachel und hinterläßt eine große Lücke in der Familie
Seit dieser Zeit kamen viele Filialen und Lieferstellen dazu.
Ab 1969 wurde ständig dazugebaut und umgebaut und aus der kleinen Dorfbäckerei wurde ein Großbetrieb, der heute im Umkreis von 20 km fast alle Ortschaften beliefert.
1977 legte Friedrich Kachel jun. seine Meisterprüfung ab. .
1984 verstirbt Friedrich Kachel, der bis zum letzten Tag Bäcker mit Leib und Seele war.
1986 begann Heiko Kachel seine Lehre und legt 1993 dann seine Meisterprüfung ab.
2002 wird Heiko Kachel Mitgesellschafter in der Firma, zusammen mit Günther Kachel bildeten beide eine GbR
Zum 31. Dezember 2004 ist Günther Kachel aus der GbR in den Ruhestand ausgeschieden;
Im Jahr 2005 besitzt die Bäckerei-Konditorei Kachel fünf eigene Filialen und vierzig Lieferstellen. Der Personalstand beträgt 64 Arbeitnehmer. Die Investitionen werden seit Jahresbeginn 2005 fortgesetzt.

Durch den guten Ruf der Bäckerei Kachel / Remlingen für ihre ausgezeichneten Backwaren und große und zuverlässige Lieferfähigkeiten werden seit Jahrzehnten viele große regionale Veranstaltungen wie Vereinsfeste, Heckenwirtschaften und Familienfeiern beliefert.

Die Bäckerei-Konditorei Kachel / Remlingen bedankt sich an dieser Stelle bei allen ihren Kunden für das in sie gesetzte Vertrauen und verspricht auch weiterhin beste Qualitätsbackwaren herzustellen.
Dieser Qualitätsanspruch wurde bereits in der Vergangenheit durch die Auszeichnung vieler Kachel-Produkte mit silbernen und goldenen Urkunden und Medaillen bei Prüfungen durch die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und die Bäckerinnung honoriert.
Vorrangiges Ziel ist es, auch in Zukunft einen zufriedenen Kundenstamm mit klassischen, aber auch innovativen Backwaren beliefern und verwöhnen zu dürfen.


Silb-Hochzeit-29-10-1961
Elternhaus1954
100-J-Brot-fuer-Remlingen

Der Remlinger Eierlauf

Alljährlich findet am Ostermontag in Remlingen der Eierlauf statt. Dieses Wettkampfspiel ist in Bayern einzigartig. Während ein Wettkämpfer 75 an einer Schnur ausgelegte Eier Stück für Stück einsammelt, hat der andere die Strecke zu dem rund 2,5 km entfernten Eierlaufstein zurückzulegen, an diesem ein Ei zu zertrümmern und zurückzulaufen.

Wer die Aufgabe zuerst erfüllt hat, der Sammler oder der Läufer, der ist Sieger. Dieses Wettkampfspiel wird nach alten Bräuchen ausgerichtet, die bisher immer mündlich vom Vater auf den Sohn weitergegeben wurden.

Über die Herkunft des Brauches können nur Mutmaßungen angestellt werden, irgendwelche Beweise gibt es nicht. Die Remlinger Eierlauf-Burschenschaft haben den Tag des ersten Laufes auf das Jahr 1738 festgelegt. Er könnte aber tatsächlich noch weit älter sein.

Erste behördliche Richtlinien auf die Ausrichtung „in besonders festlicher Weise“ gibt es seit 1838. Diese Anordnungen des Herrschaftsgerichts befinden sich im Gemeindearchiv.

Alljährlich rückt eine weitere junge Generation als „Hasen“ in die Burschenschaft ein. Sie haben die Aufgabe, die Eier bei der Remlinger Bevölkerung einzusammeln. Dabei benutzen sie die Redewendung:„Hat der Has schon gelegt?“.

Wie sehr dieses Ereignis und dieser Brauch auch heute noch „ankommt“, zeigt die Tatsache, dass bei gutem und auch schlechtem Wetter, Tausende von weit her, den Platz auf dem „Centberg“ umsäumen. Das Wetter spielt jedoch für die Remlinger Burschen keine Rolle, denn traditionsgemäß findet der Wettkampf bei jeder Witterung statt.

Es ist hier nicht der Erfolg, sondern die Teilnahme entscheidend. Das gilt auch für die Herstellung und die Beschaffung der Eierlaufruten. Auch hiergibt es „Geheimrezepte“, die nur innerhalb der Familie weitergegeben werden.

Nach dem derzeitigen Stand der Dinge, wird die endgültige Herkunft dieses Wettkampfspiels wohl immer im dunkeln bleiben. Ebenso verhält es sich mit der Frage, warum ausgerechnet in Remlingen – sonst nirgendwo in Bayern - dieser Eierlauf durchgeführt wird?

Unbeschadet dieser Erkenntnis werden sich hoffentlich noch ungezählte Zuschauer am Eierbier laben und auch in Zukunft sich immer wieder Remlinger Burschen finden, die diese Tradition pflegen und bewahren. Denn welches Remlinger Mädle würde nicht gern mit „ihrem“ Auserwählten den Sieger-Ehrentanz droben am Centberg „dem Zambere“, drehen.

Besonders stolz bin ich natürlich, dass meine beiden Söhne Ruediger und Andreas auch als junge Burschen teilgenommen haben.Mein Sohn Andreas war in den Jahren 1990/1991 Eierlaufbürgermeister der Remlinger Eierlaufburschenschaft.




die Burschen sammeln im Ort die Eier ein
Es wird ausgelost, wer Sammler oder 
<br />
Läufer wird
die  75 Eier werden ausgelegt
hier muss der Läufer sein Ei gegen den Stein werfen

HIer noch der Text in English übersetzt von Freddy aus Schweinfurt!
Danke für die Übersetzung!

The Eggs Contest of Speed in Remlingen

Yearly on Easter Monday there is taking place the Egg Sprint. This contest is unique in Bavaria. During the period when one contestant has to collect 75 eggs laid out on a string, the other one has to run a distance of about 2.5 km, smash an egg on the so called egg sprint rock and run back.
Whoever accomplishes this task ranking first is the victor, either the collector of the eggs or the runner. This contest is carried out in line with old customs which, hitherto, had always been passed on from the father to the son.
One can only speculate about the origin of this tradition, there exists no documentary evidence whatsoever. The Remlingen Egg Sprint Fraternity determined that the first contest was held during the year 1738. It is quite possible, that it may actually date back much more.
There exist the first official guidelines about the arrangement „in a very ceremonious way” since 1838. These rules of the official authority are filed in the community archives.
Every year a further young generation advances as „hares“ among the fraternity. They have the task to collect the eggs from the inhabitants of Remlingen. While doing it they use the idiom „Has the hare already laid eggs?”
How much this event is even to-day „quite customary“ is proven by the fact, that irrespective of good or bad weather thousands are visiting from afar, encircling the place on the “Centberg”. The weather does not mean anything for the lads of Remlingen, for in line with tradition, the contest is carried out during all weather conditions.
Success it not so important but the participation is a decisive factor. This also holds true for the production and procurement of the Egg Sprint Rods. There exist also “secret recipes” which are only passed on within the families.
According to the present situation, the final origin of this contest may remain probably forever in the dark. This is also applicable for the question, why the Egg Sprint Contest of all things is practiced only in Remlingen and nowhere else in Bavaria.
Notwithstanding of this awareness hopefully countless spectators will refresh themselves with Egg Beer and there’ll be in future time and again Remlingen lads honouring and conserving this tradition It is a fact that Remlingen Girls would always like to be chosen by her favourite boy for a honorary victor dance up there on the Centberg, the “Zambere”.
I am particularly proud, of course, that both of my sons, Rüdiger and Andreas, as young boys have participated. My son Andreas, by the way, was also Egg Sprint Mayor of the Remlingen Egg Sprint Fraternity.

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