persönliches - mein Sohn Ruediger

Mein Sohn Ruediger

Diese Seite schreibe ich für meinen Enkel Lukas, zur Erinnerung an seinen Patenonkel, und zur Erinnerung für alle, die ihn kannten und lieb hatten. Ruediger wurde am 19. Februar 1965 in Remlingen geboren. Er wuchs in Hause seiner Eltern und Großeltern auf. Sehr bald war erkennbar, dass er recht intelligent und ehrgeizig war.

Er besuchte das Deutschhaus-Gymnasium und macht dort sein Abitur. Schon während seiner Bundeswehrzeit studiert er an der Fernuni Hagen und wechselt dann 1985 zur Universität nach Erlangen. Dort bekommt er 1987 einFullbright-Stipendium zum Studium in Boulder/Colorado.

Am 16. August 1987 fährt er zum Flughafen nach Frankfurt und wie viel Gefühle und Erwartungen sind damals in ihm vorgegangen. Er kommt zur Prof. Harry Jordan an die CU Boulder/Colorado und Harry Jordan erkennt seine Begabung und sein Talent und fordert ihn auf, nach einem Jahr in den Staaten zu bleiben. Harry Jordan fördert und unterstützt Ruediger, wo er nur kann. Ruediger bleibt in Colorado bis zum Abschluss seines „Masters“ und seines „PH.D.“ bei Harry Jordan bis 1993.

1993 – 1994 arbeitet er am Klimarechenzentrum in Hamburg.

Während seines Studiums in Boulder lernt er Cynthia Chien kennen, die er dann 1994 im Januar heiratet. Die beiden gehen nach Iowa, da Cynthia dort eine Prof.-Stelle hat. Ruediger nimmt an der Uni in Iowa nur einen Teilzeitjob an, um bei der Erziehung der 3 angeheirateten Kinder, Kinny, Kyton und Kynlen, mitzuwirken.

Im Jahr 1996 zieht die Familie wieder nach Boulder/Co. zurück, da Ruediger in der Zwischenzeit eine Anstellung an der CU Denver gefunden hat, wo er mit seiner früheren Studienkollegin Gita Galaghba zusammenarbeiten kann, die ihn auch sehr schätzt.

Es kam wie es kommen sollte: die Ehe war schon in Iowa auf sehr zerbrechlicher Basis gestanden, nachdem Ruediger beruflich erfolgreich war, war die Ehe zum scheitern verurteilt. Er ging April 1997 aus dem Haus und reichte die Scheidung ein. Er sollte am 9. Mai 1997 das Haus nochmals betreten, um persönliche Dinge abzuholen.

Dieser Tag beendet ein so hoffnungsvolles Leben, das voller Pläne in die Zukunft gerichtet war.

Lieber Lukas, du hast mich mal gefragt: "Warum hat Ruedigers Frau ihn erschossen?" Lieber Lukas, ich kann es dir nicht beantworten.

Beantwortet hat mir die Polizei in Boulder die Frage: "warum haben sie meinen Sohn nicht beschützt", mit der Antwort: wir hatten keinen Auftrag ihren Sohn zu schützen.

Tatsache ist, dass sich die Polizei in Boulder nicht korrekt verhalten hat , denn mein Sohn könnte noch leben, wenn der Polizist die
gültigen Regeln beachtet hätte. Aber das hat man uns den Eltern und auch dem Bruder verschwiegen. Was bleibt ist ein Gefühl der
Bitterkeit gegen das Verhalten der Polizei und auch der Staatsanwältin.

So frage ich mich immer wieder, haben die Eltern gegen die
schlampige Verhaltensweise der Polizei in Boulder keine Rechte?

Die Täterin hat man über ihre Rechte aufgeklärt, aber nicht
die Eltern und den Bruder.

So bleiben mir nur die Erinnerungen an viele schöne gemeinsame Stunden, viele viele lange Telefongespräche und an einen wunderschönen Urlaub mit Ruediger im Jahr 1988 als Ruediger und ich gemeinsam durch den Rocky Moutain NP, Yellowston NP fuhren, am Old Faithful-Geysir sassen und gemeinsam am Bear-Lake spazieren gingen.

Danke möchte ich auch sagen an Ruedigers Freunde: Dennis, Ulla, Harlan, Stefan, die noch heute Verbindung mit mir haben und darüber freue ich mich besonders.

Zurück bleibt das bittere Gefühl einer Mutter, die weiss, der Sohn
könnte noch leben, wenn die Polizei In Boulder Colorado nicht
so nachlässig den Telefonanruf unseres Sohne bearbeitet hätte,
denn er hatte am Morgen des 9. Mai dort angerufen.

Aber wie das so ist, die Täterin hat mehr Aufklaerung bekommen,
als wir die Eltern und die Familie.

Nachtrag 9. Mai 2013:

Inzwischen sind 16 Jahre vergangen, der Schmerz über den Verlust meines Sohnes sind immer noch die gleichen. Der Schmerz wird wohl nie aufhören.

Jede Nachricht im TV oder in der Zeitung über Personen, die
erschossen wurden, reisst eine neue Wunde auf.



eine hoffnungsvolle Zukunft zerstört in wenigen Minuten

Prof. Jordan Uni Boulder/Colorado

Grabstein-in-der-Heimat-

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Zuletzt aktualisiert: 10. Sep, 18:05

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